Die katholische Bestattung
In Deutschland ist die römisch-katholische Kirche nach wie vor die größte christliche Religionsgemeinschaft. Auch der katholischen Kirche liegt der Auferstehungsgedanke zugrunde. Im Trauerfall ist für Gemeindemitglieder eine Bestattung durch Geistliche und eine Begleitung durch Geistliche und Pastoralreferenten und -referentinnen möglich. Außerdem bietet die Kirche eine Krankensalbung am Sterbebett an. Sechs Wochen nach der Beisetzung wird in der Gemeindekirche das sogenannte Sechswochenamt gehalten.
Der Ablauf
Eine Bestattung der katholischen Kirche hat in der Regel einen Ablauf, der zwei Stationen vorsieht: Kirche und Grab. Nachfolgend haben wir den üblichen Ablauf aufgelistet.
1. Station Kirche Trauerfeier
- Eröffnung mit Musik
- Besprengen von Urne oder Sarg mit Weihwasser
- Begrüßung durch den Zelebranten mit Bibelzitat
- Kyrie-Gebet Antwortgesang: „Herr, erbarme dich“, „Christus, erbarme dich“, „Herr, erbarme dich“
- Gebet zum Eingang das die Situation zum Thema hat Schriftlesung Der Zelebrant liest aus der Heiligen Schrift. Eine Lesung aus dem Alten Testament wird mit den Worten „Wort des lebendigen Gottes“, eine Lesung aus dem Neuen Testament mit „Lob sei dir, Christus“ beantwortet
- Homilie (Trauerpredigt) Die etwa 10- bis 15-minütige Predigt bringt den Gedanken von Leben und Auferstehung mit dem Leben der/des Verstorbenen in Zusammenhang
- Stille Die Trauergemeinde bedenkt in kurzer Stille das Gesagte
- Lied oder Psalmgebet Die Trauergemeinde singt zusammen ein Lied oder betet einen Psalm
- Anrufung Die Trauergemeinde bittet laut um die Erlösung der/des Verstorbenen durch das Wort „Erlöse sie/ihn“
- Gebet Das Gebet enthält eine Preisung Gottes und die Bitte, die/den Verstorbenen bei sich aufzunehmen. Es enthält außerdem die Bitte um Trost für die Angehörigen
- Prozession zum Grab (falls nicht eingeäschert wird, sonst endet der Gottesdienst hier mit Musik)
2. Station Grab
- Gebet und Ansprache Der Zelebrant spricht zu den Trauernden, nachdem sie sich vollständig am Grab versammelt haben
- Weihrauch als Symbol der aufsteigenden Gebete der Gemeinde
- Text zur Grablegung wird vom Zelebranten gelesen
- Weihwasser Nochmalige Segnung des Sarges oder der Urne als Zeichen der Verbundenheit mit Gott durch die Taufe
- Erdwurf Der Zelebrant führt den ersten Erdwurf als Symbol der Vergänglichkeit des Menschen aus
- Der Geistliche zeichnet eine Kreuzgeste über dem Grab als Symbol von Leben und Sterben in Jesus Christus
- Glaubensbekenntnis Die Gemeinde spricht das apostolische Glaubensbekenntnis
- Fürbitten Die Fürbitten werden auch von Gemeindemitgliedern vorgetragen
- Vaterunser Das Vaterunser wird gemeinsam gesprochen
- Schlusssegen Die Gemeinde wird jetzt mit dem Segen Gottes entlassen
- Jetzt können Beileidsbekundungen gegenüber den Angehörigen ausgesprochen werden.